Unser Mitarbeiter Simon fährt mit dem Fahrrad von Trondheim bis zum Nordkap - und nimmt uns auf diesem Blog mit auf die Reise!

Herzlich Willkommen auf dem kleinen Reiseblog, mit dem wir euch auf unsere Tour vom norwegischen Trondheim bis zum Nordkap mitnehmen wollen! Unser Treibstoff: pure Muskelkraft. Mit dem Rad wollen wir die ca. 2000 km zum nördlichsten Punkt Europas zurücklegen. Eine echte Herausforderung für uns. Aber wir wollen zeigen, dass das Rad eine echte Alternative zum PKW sein kann, auch auf längeren Distanzen! Und das kann dann trotzdem Urlaub sein.

Mit dem Blog möchte ich auch die Lesenden zum Radfahren animieren! Daher fordere ich die ganze wiwi consult beim Mainzer Stadtradeln vom 10.09.-30.09. heraus! Schafft ihr mehr Kilometer zu radeln als ich auf der Reise? Show me what you got!

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Epilog

Auf der Reise haben wir eine wunderschöne Natur erleben dürfen, die es sich zu erhalten lohnt. Aber natürlich ist die Motivation zum Erhalt von schöner Natur ein Luxus im Gegensatz zu den Menschen, die aufgrund der Klimakrise ihr Hab und Gut zurücklassen müssen. Das ist doch eine viel größere Sache. Neben dem Umstieg aufs Rad kann natürlich noch viel mehr getan werden. Und wir sind in der Pflicht das zu tun. Einfach weil wir es können. Wir haben den Luxus und die Technologie dafür. Wir haben doch alle nötigen Werkzeuge in der Hand. Dazu gehört auch das Voranbringen der Energiewende. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass fossile Brennstoffe je so teuer waren wie aktuell. Nie haben wir dringender die Energiewende gebraucht. Aber wem erzähle ich das bei der wiwi consult! Und damit beenden wir diesen Reiseblog. Es war eine einzigartige Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werde. Danke an alle, die es uns ermöglicht haben, diese Reise zu realisieren.
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Zeit für ein Fazit

In Kiel stürzen wir uns in die Menschenmassen und ergattern gerade eben noch einen Platz für uns und unsere Räder im Zug nach Hamburg. Eine Mischung aus 9-Euro Ticket und der Schlagermove sind der Grund für den Andrang. Wenn man gerade eben aus Norwegen kommt und teilweise den ganzen Tag über nur mit so vielen Menschen gesprochen hat, dass man sie an einer Hand abzählen kann, ist ein Festival mit über 400.000 Menschen in der Großstadt Hamburg doch eine leichte Überforderung. Aber wir haben es dann doch irgendwann aus dem Bahnhof geschafft und fahren anschließend mit dem Bus nach Frankfurt. Dort kommen wir um 2 Uhr nachts an und sind total fertig. Die Rückreise war doch ein bisschen anstrengender als gedacht. Wir sind froh wieder zu Hause zu sein aber glücklich, dass alles so wunderbar gelaufen ist. Und siehe da: Es ist möglich mit dem Rad auch längere Reisen zu machen. Wir sind so fit wie noch nie, unser Herz-Kreislaufsystem dankt uns für die Reise und die Umwelt tut es auch. 2.000 Kilometer mit dem Rad, statt motorisiert. Das verändert schon etwas in einem. Und das Gute an der vom Menschen verursachten Klimakrise ist doch, dass wenn wir uns den Mist eingebrockt haben, wir selbst den Karren auch wieder aus dem Dreck ziehen können. Das geht aber nur, wenn jede und jeder mithilft. Ein paar kleine Änderungen im Alltag sind ein guter Start! Und der Umstieg auf das Rad wäre doch ein guter Anfang.
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Mit dem Nachtzug nach Trondheim

Der Nachtzug nach Trondheim fährt am nächsten Abend und wir tingeln vom Hotel zu einem Café und wieder zurück. Die Motivation sinkt langsam, Franzi fühlt sich nicht sonderlich gut und ich würde gerne mal wieder Fahrrad fahren. Die Fahrt mit dem Nachtzug war - genau wie die letzte Nachtfahrt mit dem Zug - sehr anstrengend. Mit massivem Schlafmangel kommen wir in Trondheim an und frühstücken erstmal. Anschließen besuchen wir den Nidarosdom und endlich sehe ich diesen auch einmal von innen. Als Reisebegleiter hat mir hierfür immer die Zeit gefehlt. Ein wunderbares Bauwerk mit bemerkenswerter Geschichte. Nach einem Schlenker durch die Altstadt machen wir uns dann wieder auf den Weg zum Bahnhof, um den Zug nach Oslo zu nehmen. Dort kommen wir abends an und sind froh uns in ein Bett legen zu können, mit der Aussicht auf einen erholsamen Schlaf. Am nächsten Tag nehmen wir wieder die Fähre nach Kiel und schwelgen in Erinnerungen an die Reise. Wir sind froh, dass wir durchgehalten haben und sind dankbar für jeden einzelnen Moment der Reise. Es war wunderbar!
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Die Rückreise

Noch immer beflügelt vom Erfolg fahren wir am nächsten Morgen um 5 Uhr in der Frühe zum Hurtigruten-Anleger nach Honningsvåg. Auf dieser Fähre verbringen wir die nächsten 2 Tage. Ein wenig Langeweile kommt auf, aber wir schlafen viel und genießen die wunderschöne Landschaft. In Tromsø verlässt uns dann unsere treue Begleitung R., da er von dort nach Hause fliegt. Es war wirklich eine tolle gemeinsame Zeit! Wir genießen nochmal die Fjordlandschaft vom Schiff aus. Und die hat es in sich: die MS Vesterålen macht sogar einen kleinen Ausflug in den berühmten Trollfjord! Steile Berghänge, Möven und Seeadler erwarten uns! Am Ende der Bucht gibt es dann ein einzigartiges Klippenpanorama mit donnerndem Wasserfall bei strahlendem Sonnenschein. Ein Traum! Die Fahrt auf dem Postschiff endet für uns in Stamsund auf den Lofoten. Von dort fahren wir noch eine letzte Etappe mit dem Rad. Hier zeigen sich die Lofoten nochmal von ihrer besten Seite und wir können sogar im T-Shirt fahren! Von Moskenes setzen wir dann mit der kostenlosen Fähre nach Bodø über. Die Fährenfahrt war Franzi zwar nicht besonders gut in Erinnerung, diesmal jedoch ist das Wetter ruhiger und wir kommen ohne Komplikationen in Bodø an.
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Nordkap

Die Kulisse macht es auf jeden Fall möglich: Strahlender Sonnenschein, wolkenfreier Himmel und keine Nebelschwaden. Ein Traum. Da haben wir wohl ein Abschlussgeschenk erhalten. Wir beschließen erst einmal mit einem Gingerbeer anzustoßen. Unser Ziel ist erreicht. Natürlich machen auch wir mit samt Fahrrad ein Erinnerungsfoto, bevor wir uns das Gelände genauer anschauen. Es gibt ein Kino über die vier Jahreszeiten am Nordkap, eine Lichtergrotte, ein Museum, eine Nordkapkapelle, die eine wirklich außergewöhnliche Atmosphäre hat und natürlich auch einen Souvenirshop. Wir nehmen uns die Zeit alles genau anzuschauen. Vor allem auch das "Denkmal von den Kindern der Welt" gefällt uns sehr gut. Ein von Kindern aus aller Welt geschaffenes Denkmal wiederum für alle Kinder der Welt. Eine schöne Atmosphäre und ein Zeichen für den Weltfrieden. Das können wir gerade jetzt wirklich gut gebrauchen. Wir genießen einige Stunden am Nordkap, einfach nur froh darüber es geschafft zu haben. Jetzt heißt es sich bereit machen für die Heimreise. Noch ungefähr 9 Tage werden wir brauchen, um ohne zu fliegen wieder nach Deutschland zurückzukommen.
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Willkommen am Ende der Welt

Endspurt. Endlich Samstag. Der Himmel ist noch leicht bewölkt aber die Sonne ist schon stark. Wir schwingen uns aufs Fahrrad. Weitere 15 Kilometer und 430 Höhenmeter liegen vor uns. Es geht nur noch bergauf. Schon jetzt werden wir von diversen Reisebussen und Campervans überholt. Allein werden wir oben wohl nicht sein. Aber darum geht es auch nicht. Wir wollen ankommen! Es ist anstrengend, aber die Natur ist besonders. Eine Weite tut sich auf. Willkommen am Ende der Welt. Und da ist es dann. Aus der Ferne sehen wir das Schild "Nordkap" - wir haben es geschafft. Wir sind angekommen. Da wir uns nicht motorisiert fortbewegen, ist der Eintritt kostenlos. Hat sich also schon wieder gelohnt mit dem Fahrrad gereist zu sein. Wir schieben unser Rad an den Leuten vorbei zum bekannten Globus - dem Fotospot schlechthin. Eine Menschenmasse umzingelt das Fotomotiv. Hier ist wohl gerade ein Reisebus angekommen und alle erhoffen sich das perfekte Foto.
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Endspurt

Die Wettervorhersage ist für das kommende Wochenende hervorragend gemeldet. Leider haben wir erst Mittwoch. Mist. Wir sind wohl etwas zu früh. Es wäre wirklich schade am Nordkap bei Nebel anzukommen (was ja eigentlich immer der Fall ist), wenn die Chance auf Sonne am Wochenende recht hoch ist. Wir beschließen bis zum wirklich aller letzten Campingplatz vorzufahren und dort zwei Tage zu warten. Es sind nur 15 km aber der Weg dorthin ist wirklich anstrengend. Der Wind ist wieder einmal extrem stark und es geht nur bergauf. Die letzten Kilometer werden wohl noch einmal richtig anstrengend werden. Wir belohnen uns bei einer Tasse Tee und selbstgemachten Waffeln im Winterweihnachtshaus von Skarsvåg. Dann heißt es warten. Wir beobachten Rentiere, wandern auf den ein oder anderen Hügel und spielen Karten. Das Wetter für das Wochenende sieht immer noch sehr gut aus. Hoffentlich lohnt sich das Warten.
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Der Nordkaptunnel

Und dann ist es so weit. Wir stehen vor dem "Nordkapptunnelen". Wir bereiten uns psychisch und physisch auf diese Herausforderung vor. Viel haben wir im Vorfeld über diesen Tunnel gehört. Man solle durch den Tunnel trampen, am Rand entlang schieben, eine Maske wegen der Abgase tragen, die sich am tiefsten Punkt des Tunnels sammeln, auf den Nebel im Tunnel aufpassen und überhaupt! Da wir so gut wie allein sind beschließen wir jedoch auf der Straße zu fahren. Nun heißt es auf 212 m unter den Meeresspiegel hinunterzudüsen um dann wieder alles im Tunnel hochzufahren. Wir kämpfen. Zum Glück kommen uns nur drei Autos entgegen. Ansonsten haben wir den Tunnel für uns ganz allein. Und langsam können wir wieder Licht erkennen und dann haben wir es geschafft. Die Mitternachtssonne strahlt uns bei Verlassen des Tunnels ins Gesicht. Wir sind geflasht. So lange haben wir von dem Moment gesprochen, dass wir durch den für Radfahrende wirklich eklig langen Tunnel müssen, um ans Nordkap zu gelangen. Und das haben wir jetzt gemeistert. Diese ganz besondere Atmosphäre trägt uns die letzten 20 km bis zum Campingplatz. Die Natur und die Straße gehören in diesen Minuten uns. Keine Menschenseele ist unterwegs. Über uns fliegen Adler, die Sonne strahlt gegen den Felsen. Wir sind beflügelt, erleichtert und einfach nur happy. Halb eins. Wir kommen am Campingplatz mitten in der Nacht an. Was für eine tolle Erfahrung. Leise bauen wir unser Zelt auf und fallen nach einer heißen Dusche glücklich ins Zelt. Jetzt sind es nur noch 30 km bis zum Nordkap.
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Gastfreundliche Norweger 2

Wir hatten vorab überlegt den Tunnel nachts zu durchfahren, um möglichst wenigen Autos im Tunnel zu begegnen. Also radeln wir am späten Nachmittag los, anfangs noch durch den Regen (es lässt sich nun mal nicht alles planen) und durch eisige Kälte. Als am Abend der Hunger kommt, regnet es mal wieder. Da wir aufgrund der Kälte jedoch etwas Warmes kochen wollten, suchten wir ein trockenes Plätzchen. Auf dem Weg gab es jedoch keine Möglichkeit im Trockenen zu kochen, daher klingelten wir bei einem netten norwegischen Pärchen, das uns in der Garage unseren Campingkocher auspacken lässt. Mit einer wärmenden Mahlzeit im Magen und gut gestärkt radeln wir weiter. Der Regen hat zum Glück aufgehört. Weiter Richtung Tunnel.
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Es regnet unaufhaltsam

Wir hängen in Olderfjord fest. Es regnet und regnet und regnet. Wir sind froh über unsere Entscheidung früh am Campingplatz geblieben zu sein. Gemütlich sitzen wir in der Campingplatzküche. In wenigen Tagen werden wir am Nordkap sein. Das Wetter soll am nächsten Tag ab 15:00 Uhr besser werden. Zusammen mit R. überlegen wir, wie wir weiterfahren wollen. Auf nasse Schuhe und Regentropfen auf der Brille hat keiner von uns mehr Lust. Wir beschließen abzuwarten. Und so machen wir uns erst gegen 17:00 Uhr am nächsten Tag endlich wieder auf den Weg. 100 Kilometer stehen auf dem Programm, weil zum einen zwischendrin keine Übernachtungsmöglichkeit mehr kommt und zum anderen - und das ist viel wichtiger - wir heute noch durch den Nordkaptunnel fahren müssen. Knapp 7 km ist dieser Tunnel lang. Und für uns mit Fahrrad gibt es keine andere Alternative. Der Tunnel verbindet nämlich das europäische Festland mit der Insel Magerøya, auf der sich das Nordkap befindet. Den Tunnel etwa über einen Berg zu umfahren, kam daher nicht in Frage.
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Spannende Begegnungen

Was für ein Tag! Total verrückt, aber hat dann doch noch sehr viel Spaß gemacht. Unterwegs trafen wir verschiedenste Charaktere: Einen 68-jährigen Norweger, der auch zum Nordkapp wollte und schon fast überall auf der Welt mit dem Rad unterwegs war. Einen Jogger, der einen Wagen vor sich herschiebt und am selben Abend wie wir am Campingplatz ankam und damit mindestens 50 km läuft- mit Wagen, in dem er sein Gepäck transportierte. Wow! Und wir trafen einen ziemlich verrückten Wiener, der, als wir in Skaidi gegen 11 Uhr einen kurzen Stopp einlegten, erzählte, dass er seit gestern Abend um 23 Uhr unterwegs ist, schon 250 km in den Beinen hätte und heute noch zum Nordkap wollte (nochmal ca. 150 km und bestimmt nochmal 1.000 Höhenmeter). Also wirklich beeindruckend. Trotzdem waren wir auf unsere Leistung stolz und ließen uns an dem Abend vom aufs Zelt prasselnden Regen in den Schlaf wiegen. Noch 100 km bis Honningsvåg und 130 km bis zum Nordkap. Bald ist es geschafft! Unglaublich!
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Vom Winde verweht

Die Höhenmeter kamen und mit ihnen der bisher stärkste Wind auf der ganzen Tour. Nicht von vorne, aber von der Seite. Ich musste neben Franzi fahren und ihr von der Seite Windschatten geben, damit sie überhaupt vorankam und nicht von der Straße gedrückt wurde. Nebeneinander - auf dem "Highway to Hell", na klasse. Und die Autos waren teilweise wirklich flott unterwegs, ließen beim Überholen jedoch sehr viel Platz. Nur einmal kam ein LKW beim Überholen gefährlich nahe. Wir kamen im Schneckentempo voran und durch die Böen mussten wir uns mit dem Rad gegen den Wind lehnen, der uns zum Gegenlenken zwang. Alles war angespannt und verkrampft, um das Rad zu halten und weiterzutreten. Aber dann meinte es der Wind doch noch gut mit uns: Er drehte sich und bescherte uns den heftigsten Rückenwind, den wir jemals hatten! Bei lockerem Tritt waren 45 km/h drin, völlig ohne Anstrengung. Und der Wind hielt sich! So hatten wir bereits um 13 Uhr schon wieder die 100 km in den Beinen und blieben wegen vorhergesagtem Regen in Olderfjord auf dem Campingplatz.
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"Highway to Hell"

Die Fahrt nach Alta war dann von Tunnelumfahrungen und damit einhergehenden weiteren Höhenmetern geprägt. Alta ist bekannt für die Felsenmalereien, die teilweise über 6.000 Jahre alt sind. Da ich als Reisebegleiter dieses Museum jedoch schon öfters besucht habe und ich ansonsten mit Kulturbanausen unterwegs bin, sind wir direkt weiter zum Campingplatz gefahren. Am nächsten Tag gingen die Höhenmeter wieder los. Doch das war nicht die größte Herausforderung an diesem Tag. Von Alta nach Skaidi führt ein langer Pass, auf dem extreme Winde wehen und wo die Straßen teilweise schnurgerade verlaufen. Auf der weiten Ebene gibt es nichts, keine Unterkunft, kein Plätzchen zum Pause machen, nur tundraartige Natur. Hier wächst nur, was den widrigsten Bedingungen und den stärksten Winden Norwegens standhalten kann. Dieses Gebiet hat aufgrund seiner Lage sogar ein eigenes Mikroklima und die Winde pfeifen hier nur so durch. Doch auch die geraden Straßen stellen indirekt ein Problem dar: Sie laden Autofahrende zum Rasen ein. Auf Komoot wird der Abschnitt "Highway to Hell" genannt und es wird darauf hingewiesen, dass entgegenkommende LKW durch den Wind und die hohen Geschwindigkeiten so viel Luft vor sich herschieben können, dass es Radfahrende einfach umwirft. Ich kannte diesen Pass. Als Reisbegleiter bin ich ihn oft gefahren. Aber im Bus. Und ich wusste nicht, dass das so ein Ding ist. Aber jetzt hatten wir die Straße per Rad zu bewältigen. Da wir jedoch gutes Wetter hatten, waren wir guter Dinge.
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Hoch hinaus

Ab heute wird nochmal so richtig geklettert! Die nächsten Etappen haben einige Höhenmeter inklusive. Unter anderem auch der höchste Anstieg mit knapp über 400 Meter. Zum Glück war die Steigung gut fahrbar. Anstrengend war es trotzdem! Das Bergabfahren stellte sich durch sehr starken Wind auch nicht gerade als einfach heraus. Für die Übernachtung suchten wir uns eine einigermaßen windgeschützte Lage und da das Wetter gut war, versuchten wir uns nochmal am Wildcampen. Wir hatten ein schönes Plätzchen ab von der Straße mit gutem Blick auf den Fjord. Als Franzi und ich schon im Zelt waren und R. Zähne putzte, sagte er auf einmal, dass er etwas im Wasser sieht. "Ja klar...", sagte ich nur. Ich komme doch nicht mehr aus meinem Schlafsack nur wegen eines Späßchens, den er sich erlaubte. Aber er blieb dabei, dass da was ist. Also gut, schaue ich mal. Und tatsächlich war da was. Kleine Rückenflossen waren ab und zu im Wasser erkennbar - Schweinswale! Wow! Das war eine Überraschung. Leider waren sie nur kurz zu sehen und ein schönes Foto war nicht drin, aber wie Franzi und ich immer sagen: Herzchenfoto. Ein schönes Erlebnis.
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Die letzten 500 km

Am nächsten Tag fahren wir weiter Richtung Alta. Heute liegen die beiden letzten Fähren auf dem Weg. Am Fährhafen treffen weitere Radelnde ein. Zu sechst machen wir uns mit der Fähre ab Svvensby bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg nach Lyngseidet. Das Radeln in der Gruppe hebt die Laune zusätzlich und wir geben gemeinsam Vollgas, um die nächste und damit letzte Fähre unserer Hinreise zu erwischen. Auf dem Weg glitzert uns die Reflektion der Sonne von schneebedeckten Gipfeln entgegen und wir genießen das herrliche Wetter und die Aussicht. In Djupvik schlagen wir unser Zelt am Campingplatz auf und fallen müde auf die Isomatte. Ab jetzt sind es nur noch weniger als 500 km zum Nordkap! Kaum zu fassen. Da keine Fähre mehr auf dem Weg liegt, muss aber jeder Meter selbst erarbeitet werden. Die Motivation ist auf jeden Fall da!
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Tromsø

Auf geht's nach Tromsø! Ein vergleichsweise kurzer Tag liegt vor uns: Nur ca. 65 km trennen uns von der nördlichsten Universitätsstadt der Welt. Das Wetter ist gut, heißt, es regnet nicht und die Temperaturen sind angenehm zum Radfahren, obwohl wir uns immerhin auf der geografischen Höhe von Nord-Alaska befinden. Erstaunlich, was der Golfstrom ausmacht! In Tromsø erwarten uns dann doch noch erstaunlich viele Höhenmeter und wir kommen gegen Nachmittag an. Hier genießen wir endlich mal wieder einen guten Cappuccino. Cafés gibt es außerhalb von Städten in Norwegen quasi nicht. Und wenn, steht dort eine große Thermoskanne mit Filterkaffee. Daher genießen wir in Tromsø ein bisschen "Luxus".
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Glück im Unglück

Am nächsten Tag ging es dann wieder über den großen Berg mit dem Fahrrad zurück, da der Tunnel noch immer gesperrt war. Der Anstieg auf dieser Seite war deutlich flacher und gelang ganz gut. Weiter ging die Fahrt Richtung Finnsnes. Wir wollten eine kleine Abkürzung nehmen und nicht bis ganz in den Süden der Insel fahren, außerdem hatten wir gehofft hier auf weniger Verkehr zu treffen. Und dann passierte es: Zack! Beim Schalten tat es einen Schlag und Franzi dachte zunächst, die Kette wäre rausgesprungen. Nach genauerer Betrachtung stellte sich jedoch heraus, dass sie gerissen war! Da meine Kette neu und Franzi auch noch gar nicht so arg viel mit ihrer Kette unterwegs gewesen ist, hatte ich auch keinen Ersatz dabei. Und wir waren 20 km von Finnsnes entfernt, wo es Ersatz gäbe! So ein Mist. Aber Glück im Unglück: Ein sehr nettes älteres Ehepaar aus Köln nahm Franzi inklusive Rad in ihrem Camper mit und fuhr entgegen ihrer eigentlichen Fahrtrichtung nach Finnsens. Wirklich total nett! Ich fuhr mit dem Rad hinterher und die Kette war im Nu ausgetauscht. Das ist wirklich erstaunlich gut gelaufen! Weiter ging die Fahrt Richtung Botnhamn nach Brensholmen. Hier fanden wir einen pittoresken Wildcamping-Spot am Strand. Morgen geht es dann weiter, sodass wir uns langsam aber sicher dem zweiten Zwischenziel nähern: Tromsø.
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Pause fürs Rad, aber nicht für die Beine!

Endlich mal wieder ein Pausentag! Wer jetzt aber denkt, dass wir den Beinen eine Pause gönnen, liegt gänzlich daneben. Unsere Räder haben heute mal Pause, wir erklimmen dagegen den Husfellet. Das bedeutet 7,7 km und 600 Höhenmeter wandern. Als wäre das Radfahren nicht schon anstrengend genug. Aber der Aufstieg lohnt sich! Ein solches Panorama haben wir beide noch nie gesehen. Ein bisschen Glück mit dem Wetter hatten wir noch dazu und schon sahen wir Senja in ihrer schönsten Pracht! Schneebedeckte Berge und Meer, soweit das Auge reicht. Wirklich traumhaft.
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Übernachtung im Shelter

Heute übernachten wir in einem modernen Shelter, der eine kostenlose Übernachtung direkt am Meer bietet. Wir schlagen unser Lager auf und richten uns gemütlich ein. Heute heißt es nur noch am Meer entspannen. Morgen geht es dann auf den Husfjell. Wir sind gespannt und freuen uns mal wieder zu Fuß unterwegs zu sein und Senja aus einer anderen Perspektive erleben zu dürfen. Gute Nacht und bis Morgen. Wir hoffen, es wird nicht zu kalt. Der Shelter ist nur von drei Seiten geschlossen. Ein kaltes Lüftchen könnte also schon aufkommen. Wir werden sehen und berichten.
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Bergkulisse in Skaland

Nach der Abzweigung Richtung Skaland ging es für uns einen weiteren Berg hoch, den wir so steil und anstrengend nicht erwartet hätten. Das waren die steilsten 8 Prozent unseres Lebens. Aus dem Stand 280 Höhenmeter. Kam dann ohne unseren Navigator R. doch unerwartet. Wir sind wohl noch etwas verwöhnt von den flachen Vesterålen. Fix und fertig und einige Pausen später kamen wir jedoch endlich oben an. Ein vereister Bergsee und eine atemberaubende Bergkulisse taten sich für uns auf. Wir konnten es kaum glauben. Zwar hatten wir schon so einiges von Senja gelesen, aber so etwas hätten wir nicht erwartet. Das Wetter wurde auch immer besser und bei strahlendem Sonnenschein kamen wir letztendlich gut gelaunt in Skaland an.
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Oh du wunderbares Senja!

Heute sind wir auf Senja angekommen und waren schockverliebt. Viel rauer als die Lofoten, aber so traumhaft schön, dass wir vom ersten Augenblick begeistert waren. Da wir mit den Rädern ungern durch den bergauf führenden Tunnel fahren wollten, wählten wir einen 10 km Umweg über einen sehr hohen Berg (170 Hm), was zwar sehr anstrengend, aber trotz des wolkenverhangenen Ausblicks definitiv wert war. Wer hoch fährt, darf auch runterfahren und so machten wir uns nach einer kurzen Pause auf den Weg ins Tal und genossen die Abfahrt immer weiter Richtung Skaland, das Ziel des heutigen Tages. In Senja hatten wir vorab geplant einige Tage zu wandern, was sich jedoch als kleine Herausforderung darstellte. Genau zu unserem Zeitraum blockierten eine große Baustelle und Tunnelsperrung die offizielle Route. Niemand konnte uns so genau sagen, wann der Tunnel wohl wieder geöffnet werden würde. Da unsere Wanderung jedoch genau auf dieser Route lag, nahmen wir das Risiko in Kauf den gleichen Weg wohl wieder zurück fahren zu müssen und die "weniger schöne" Route zu nehmen. An dieser Stelle trennten wir uns dann auch von R., der uns bis hierhin einige Tage begleitet hatte. Er wollte einige Tage in Tromsø entspannen, während wir die Berge Senjas erklimmen wollten.
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Bekannte Gesichter in Andenes

Am nächsten Tag ging es dann weiter bis nach Andenes. Zum Glück war es flach, aber der Gegenwind hat uns ständig begleitet. Fix und alle kamen wir dann am Campingplatz in Andenes an. Und dort trafen wir auch D. wieder, die wir auf der Fähre von Kiel nach Oslo kennengelernt haben. Die 72-jährige hatte es also von Trondheim bis nach Andenes geschafft! Im selben Tempo wie wir? Nicht ganz. Sie hat mit zwei Hurtigruten-Stationen abgekürzt. Aber trotzdem, großen Respekt! Nach einer gemeinsamen Runde Kniffel mit bereits bekannten Gesichtern, fielen wir müde auf unsere Isomatte. Wie schön, dass man unterwegs immer wieder nette Menschen aus den verschiedensten Ländern trifft. Und auch immer wieder trifft. Das motiviert zusätzlich für die letzten Etappen. Apropos Etappe: Morgen geht es weiter nach Senja! Eine Insel, die für ihre spektakuläre Bergwelt bekannt ist. Wir sind gespannt, ob sich das bewahrheitet!
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Vesterålen

Die Vesterålen empfingen uns nach der Fähre in Melbu mit zunächst ganz gutem Wetter, wir hatten die Schlechtwetterfront jedoch bereits im Rücken. Also mussten wir einen Zahn zulegen! Im Gegensatz zu den Lofoten sind die Versterålen auch weniger bergig. Wir kamen gut voran, die Landschaft war ein bisschen eintöniger, aber immer noch sehr schön. Kurz vor Sortland hat uns der Regen dann doch noch eingeholt und wir machten eine Mittagspause. Um 12 Uhr hatten wir durch unseren frühen Start bereits 70 Kilometer in den Beinen und überlegten den Tag in Sortland zu beenden. Aber nach dem Essen ließ der Regen nach, sodass wir uns doch nochmal in den Sattel schwangen. Wenige Minuten später setzte jedoch der Dauerregen ein, was die Motivation voranzukommen nicht minderte. Franzi musste anstelle von Regenüberschuhen Plastiktüten benutzen, um ihre Füße trocken zu halten. Auch Goretex hat keine Chance gegen stundenlanges Radfahren im Regen! Nach 110 Kilometern waren wir dann doch sehr froh endlich in einer trockenen Unterkunft anzukommen. Dort haben wir eine Schweizerin getroffen, die wir auch am nächsten Tag im Campingplatz sehen werden. Und auch die Franzosen von dem Campingplatz vor Bodø trafen wir hier wieder! Es ist für uns sehr motivierend immer wieder auf Leute zu treffen, die das gleiche Ziel haben, die gleichen Anstrengungen teilen und trotzdem gut gelaunt und beeindruckt von der Natur berichten.
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Ade Lofoten

Früh morgens um 6:00 Uhr bei immer noch strahlendem Sonnenschein fahren wir ca. 20 km zur nächsten Fähre nach Melbu. Die Fahrt ist so idyllisch und friedlich, dass wir ein letztes Mal von dieser Inselgruppe geflasht werden. Damit sind für uns auch die ersten 1000 Kilometer der Reise bewältigt und die Hälfte der Strecke geschafft. Was ich zu Beginn der Reise für nicht möglich hielt, ist nun vollbracht! Ein gutes Gefühl. Das gibt Motivation für die zweite Hälfte! Gleichzeitig verabschieden wir uns von den Lofoten und sagen "Hallo Vesterålen!" Wir sind gespannt, was uns hier erwartet.
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Eine Nacht im Glas-Shelter

Nach den Regentagen freuen wir uns über jeden Sonnentag und wissen es immer mehr zu schätzen, wenn wir ohne Wind und Regen fahren können. Gut gelaunt und noch immer von der Schönheit der Lofoten beeindruckt, radeln wir durch die Fjorde. Heute haben wir ein besonderes Ziel. Ein Glas-Shelter, das extra für Radfahrende direkt am Meer gebaut wurde und eine warme und kostenlose Übernachtungsmöglichkeit bietet. Motiviert, einen tollen Spot zum Schlafen zu finden, kämpfen wir uns durch den natürlich immer wieder aufkommenden Wind. Gegen fünf Uhr erreichen wir die Fahrradunterkunft. Wir kochen uns ein leckeres Abendessen (heute gibt es Käsenudeln) und sitzen gemütlich in der Sonne. Gegen 22:00 Uhr kommen noch zwei weitere Radfahrer, mit denen wir uns den "Glaskasten" teilen. Heute ist die Sicht so klar und wolkenfrei, dass wir von unserem Platz aus eine perfekte Sicht auf die Mitternachtssonne haben. Ein wirklich außergewöhnliches Naturphänomen. Da es jedoch in dem Gebäude aufgrund der Glaswände extrem warm und vor allem hell ist, können wir nicht besonders gut schlafen. Aber naja, die Aussicht war es wert!
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Das Venedig der Lofoten

Am frühen Morgen packen wir unser Zelt aufs Neue zusammen und radeln über die kalten aber immer noch wunderbaren Lofoten. Mittlerweile hat sich eine Routine im Zelt Auf- und Abbau eingestellt. Wir wissen genau, was in welche Tasche gehört, was den Packprozess doch um einiges beschleunigt. Die Natur ist einfach spektakulär und wir freuen uns endlich einmal einige Kilometer ohne extreme Höhenmeter fahren zu dürfen. Auf unserer Reise über die Lofoten besuchen wir auch das kleine Fischerdörfchen Henningsvaer, das auch als das "Venedig der Lofoten" bezeichnet wird. Bei strahlend blauem Himmel fahren wir über die Brücke, starren auf das gemütliche Dörfchen, in dem scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. Die Sonne strahlt und glitzert im Wasser, wunderschön! Wir stärken uns mit einer weiteren Zimtschnecke, während uns die Sonne ins Gesicht scheint. So kann es weitergehen.
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Abwechslung für die Beine

Weiter ging es für uns mit doch etwas schmerzenden Waden - in ein kleines Café in Reine, um uns bei einer heißen Schokolade zu erholen. Dann noch 30 km Fahrrad fahren und das Tagesziel war erreicht. Wir schlugen unser Zelt auf einem Campingplatz direkt am Strand auf in der Hoffnung, in dieser Nacht eine gute Sicht auf die Mitternachtssonne zu bekommen. Da wir jedoch so erschöpft waren und es auf keinen Fall schaffen würden bis um 12 Uhr wach zu bleiben, stellten wir uns einen Wecker. Als dieser dann jedoch klingelte, waren wir so müde und der Himmel wolkenverhangen, dass wir gleich im Zelt blieben. Gut erholt ging es für uns dann am nächsten Tag über die Lofoten, vorbei am glitzernden Wasser, steilen Berghängen und Sandstränden. Die Lofoten sind richtig schön und wir freuen uns sehr auf die nächsten Tage. Vielleicht wird ja das Wetter noch ein bisschen wärmer als 8 Grad.
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Lofoten wir kommen

Nach einer turbulenten Überfahrt mit der Fähre von Bodø nach Moskenes (das Essen ist leider nur zum Teil im Magen geblieben) kommen wir auf den wunderbaren Lofoten an. Es ist furchtbar kalt, aber traumhaft schön. Umzingelt von Bergen bauen wir unser Zelt auf und wärmen uns mit einem heißen Tee. Hier lernen wir auch Robert kennen. Er ist von München!!! aus gestartet und hat das gleiche Ziel wie wir - das Nordkap! Er wird uns in den nächsten Tagen etwas begleiten. Beim Kochen spüren wir noch immer das Schaukeln der Fähre und fallen dann erschöpft ins Zelt. Am nächsten Tag geht es für uns in das Städtchen Å (der wohl kürzeste Städtename der Welt), um dort die angepriesen besten Zimtschnecken überhaupt zu probieren. Und wir wurden nicht enttäuscht. Es war ein Traum. Dann spazierten wir noch etwas durch das kleine Fischerdörfchen mit den roten Häusern und machten uns auf zum Berg Reinebringen. Hier erwarteten uns etwa 2500 Stufen (eine Abwechslung für die Beine) um einen herrlichen Ausblick über die Insel zu bekommen.
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Gastfreundliche Norweger

Draußen hat es gestürmt und in Strömen geregnet, während wir im warmen Hüttchen dem Regen gelauscht haben. Das war dann eine kleine Belohnung für die Strapazen! Und weil es am nächsten Tag auch nicht besser gemeldet war, blieben wir einfach noch eine Nacht. An diesem Abend hat uns ein Mitarbeiter des Campingplatzes die Sauna vorbereitet und auf ein Abendessen in die Grillhütte mit den anderen Campierenden eingeladen! Wow! Ein schöner Abend mit Menschen aus den verschiedensten Ländern! Am nächsten Tag haben wir uns dann mit viel Gegenwind nach Saltstraumen zum stärksten Gezeitenstrom der Welt durchgeschlagen und dann weiter nach Bodø, der letzten Station vor den Lofoten. Auch hier hat es nach unserer Ankunft den ganzen restlichen Tag geschüttet. Das Zwischenziel ist nun jedoch zum Greifen nah! Hoffentlich mit besserem Wetter!
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Regen, Regen, Regen

Am Abend vor der letzten Nacht auf dem Campingplatz in Furøy haben wir angeboten bekommen in einer Grillhütte zu schlafen, da es in der Nacht stark regnen sollte. Das haben wir natürlich dankend angenommen! Und tatsächlich war der Traum von gutem Wetter dann vorbei. Die ganze Nacht hat es geregnet. Am Morgen fuhren wir extra früh los, um dem gemeldeten Starkregen zu entkommen, aber auch das hat nichts gebracht. Zur ersten Fähre waren es 30 km und bis dahin waren wir bereits klitschnass. Den ganzen Tag über ging es so weiter. Unser Ziel war ein Campingplatz, der - wie sich bei der Ankunft herausstellte - geschlossen war. Also nochmal weitere 24 km durch den Regen. Dort kamen wir dann fix und fertig an und haben uns völlig durchnässt eine sehr gemütliche Holzhütte gemietet, die über 300 Jahre alt ist!
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Svartisen-Gletscher

Zum Glück beruhigt sich der Wind am nächsten Tag etwas und der Weg nach Furøy wird zu einer reinen Genussfahrt. Ständig halten wir an, um Fotos zu machen. In Furøy machen wir einen Pausentag und gehen wandern. Mal was anderes als im Sattel zu sitzen! Vom Campingplatz aus fahren wir zum Svartisen-Gletscher. Der Anblick ist schon von weitem atemberaubend. Der zweitgrößte Gletscher in Norwegen macht mit einer Fläche von 370 Quadratkilometern ca. 0,7% der Landfläche Norwegens aus. Mit seinem Schmelzwasser wird ein Kraftwerk betrieben, das 7500 Haushalte mit Strom versorgt. Wie andere Gletscher auf der Welt auch, schmilzt der Svartisen im Sommer jedoch mehr, als er im Winter an Größe gewinnt. Um das Jahr 1900 herum erreichten die Gletscherarme noch den See, den sein Gletscherwasser erzeugt. Heute ist eine 2-stündige Wanderung nötig, um das Eis vom See aus zu erreichen. Das hat uns direkt vor Augen geführt, wie wichtig das 1,5 Grad Ziel ist und wie gravierend die Folgen der Klimakrise sein werden. Die Eindrücke heute waren zum einen wunderschön, zum anderen aber schwierig zu verdauen. Wir sind trotzdem froh, die Pause eingelegt und die Zeit trotzdem gut genutzt zu haben.
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Kilboghamn

Immer noch mit gutem Wetter gesegnet geht es für uns weiter Richtung Norden. Die Straße ist ein ständiges Auf und Ab, aber die atemberaubende Landschaft gekrönt mit mächtigen Schneebergen entlohnt uns für sämtliche Höhenmeter. Aber auch der Wind macht sich deutlich bemerkbar und reißt mir Franzi auf dem Weg nach Kilboghamn fast vom Rad. Sehr langsam kommen wir voran, immer darauf konzentriert nicht vom Wind weggepustet zu werden. Willkommen in Norwegen, wo man beim Bergabfahren nicht nur treten, sondern auch noch runterschalten muss. Auch das Zelt aufbauen stellt an diesem Tag eine Herausforderung dar.
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Der Sonne und Nordland entgegen

Die Sonne hat jedenfalls richtig gut getan und wir konnten das Reisen genießen. Zwischendurch eine Waffel und einen Kaffee auf einer kleinen Hybrid-Fähre (Strom und Diesel), die uns zum nächsten Abschnitt des E1 brachte. Die Fähren sind auch sehr bequem und immer barrierefrei. Also hier macht Norwegen auch viel richtig. Wir kommen gut voran, wenn auch die regelmäßig auftauchenden Fotostops den Schnitt etwas drücken. Auf dem Weg nach Kolvereid haben wir dann auch die Region Nord-Trøndelag verlassen und sind jetzt in Nordland, wo wir auch bis nach den Lofoten bleiben werden.
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Die (Wetter-)Wende

Nachdem wir nun 2 Tage gefroren haben und es so sehr geregnet hat, dass mein Handy vor Nässe fast den Geist aufgegeben hat, sind wir am 3. Tag auf dem Rad dann doch noch mit Sonne belohnt worden. Endlich mal so Radfahren, wie man sich das vorgestellt hat. Außerdem kamen wir in den Genuss eines norwegischen Campingplatzes. Und die sind in Norwegen der Hammer! Total sauber, beheizte Küche und warme Duschen. Ein Traum! Dort haben wir ein französisches Paar getroffen, das uns die nächsten 2 Tage immer wieder begegnete. Auch sie sind mit dem Rad unterwegs und wir haben uns den ein oder anderen Tipp zur Ausrüstung geholt. Man hat ja nie ausgelernt!
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Durch den Regen

Der nächste Tag fing wettertechnisch genauso an. Doch es sollte nicht so bleiben. Nach einer Stunde Fahrt kam der Regen noch dazu. Und hielt an bis zum Etappenende nach 96 km. Durch den Regen sind auch die Pausen zu kurz gekommen. Wir waren platt. Zum Glück wartete am Ende des Tages ein Airbnb mit Kamin auf uns. Man muss es sich ja auch bisschen schön machen! Wir sind dann früh ins Bett gefallen und hoffen in den kommenden Tagen auf besseres Wetter! Als kleinen Nachtrag zum letzten Post (Oslo) habe ich vom Betreiber des Airbnb erfahren, dass in Norwegen PKW mit 20-30% Luxussteuer belegt werden, aber eben nicht die E-Autos. Das ist dann wohl ein weiterer Grund für die vielen E-Auto Zulassungen in Norwegen.
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Kaltstart in Trondheim

Nun heißt es jedoch Oslo auf Wiedersehen zu sagen und den Blick gen Norden zu richten. Nach einer schlaflosen Fahrt im Nachtzug nach Trondheim kamen wir ziemlich zerknittert an, freuten uns aber trotzdem endlich starten zu dürfen. Rad bepackt und los ging die Fahrt. Bei ziemlich bewölkten 7 Grad war der Start jedoch eher mühselig. Und weil wir quasi keinen Schlaf hatten, war die erste Etappe mit 55 km doch eher kurz gehalten. Bereits um 14 Uhr kamen wir an unserem Tagesziel an. Das Zelt aufgestellt und dann... gefroren. Ein kleines Feuer hat die Körpertemperatur und die Laune gehoben! Die Nacht war kalt, aber erholsam, da wir echt müde waren.
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Oslo

Gegen 10 Uhr vormittags kamen wir in Oslo an. Was für eine Stadt! Unfassbar schön und so viele gute Radwege! Wirklich angenehm. Und E-Autos soweit das Auge reicht. In Norwegen sind im Jahr 2021 fast 65 Prozent zugelassen worden. Bei fast 20.000 Ladesäulen und günstigem Ökostrom durch Wasserkraft ist das eine wunderbare Synergie. In einer so grünen und blauen Stadt haben wir neben einigen anderen Museen auch das "Climate Huset" (Das Klimahaus) besucht. Dort gibt es aktuell eine Ausstellung, die die Aufmerksamkeit auf die Folgen des Klimawandels richten soll. Wenn das mal keine Motivation ist mit dem Fahrrad zu fahren! Die vermehrten Extremwetterereignisse und damit einhergehenden Hungersnöte und Flüchtlingswellen, sowie der Anstieg des Meeresspiegels dürften mittlerweile bekannt sein. Was mich jedoch überrascht hat, war die Verbreitung von Krankheiten durch Insekten bei steigenden Durchschnittstemperaturen. Das Thema hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm - mal wieder ein Grund mehr nachhaltig zu leben. Jetzt sind wir gespannt auf den Nachtzug nach Trondheim und freuen uns darauf endlich loszuradeln!
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Anreise

Die Anreise nach Norwegen hat wunderbar funktioniert. Als der Wecker um halb 4 klingelte, machten wir uns müde aber voller Vorfreude auf den Weg zum Hauptbahnhof. Dort stand der Zug schon bereit und wir konnten bequem einsteigen (mit den vollbepackten Rädern nämlich gar nicht so leicht). In Kiel sind wir zwar mit Verspätung angekommen, aber dank des hervorragenden Zeitmanagements war das kein Problem. Der Fährhafen war dann auch schnell gefunden und wir trafen die ersten Radelnden mit dem selben Ziel. Die Fährüberfahrt war wirklich eindrucksvoll. Nach einer Pizza in einem der Restaurants ging es dann früh ins Bett. Die Nacht war super - ein solch bequemes Bett werden wir wohl länger nicht haben!
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Prolog

Besonders in Bezug auf die Klimakrise dürfen wir alle unseren Alltag überdenken. Dazu gehört auch die Wahl des Verkehrsmittels. Und das Fahrrad zählt zu den emissionsärmsten Verkehrsmitteln überhaupt! Aber Radfahren hat noch viel mehr Vorteile: es ist gesund, hält fit, macht Spaß und die Geschwindigkeit ist schnell genug um weit zu reisen, aber trotzdem noch in einem Tempo, bei dem man die Umgebung wahrnehmen und genießen kann. Es verursacht nur minimalen Reifenabrieb und keinen Feinstaub. Tanken muss man auch nicht, das spart Emissionen und der Geldbeutel freut sich auch. Win-win-win-Situation! Natürlich findet die Anreise nach Trondheim ohne Flugzeug, sondern per Zug und Fähre statt. Von dort folgen wir dem Euro Velo 1 der norwegischen Küste bis ans Nordkap. 1,5 Monate sind wir mit Rad, leichtem Gepäck und Zelt unterwegs.